Infos & Rezepte aus dem Jubi Kräutergarten
„Unkraut nennt man Kräuter, deren Vorzüge noch nicht erkannt worden sind.“
(Ralph Waldo Emerson)
Ob im Garten oder am Wegrand auf der Tour, zwischen Steine, im Schatten und in der Sonne; an den noch so unmöglichsten Stellen wächst es aus dem Boden. Nur schöne Dekoblumen? Oder sogar Unkraut?
Nein, in vielen Pflanzen steckt viel mehr als viele von uns wissen. Einige sind echte Superschmecker und bereichern unsere Küchen. Viele besitzen zudem meist vergessene Heilkräfte und stärken unseren Körper. Man muss nur ihre Stärken kennen und schon sieht man kein Unkraut mehr.
Natürlich sind sie auch einfach schön anzuschauen und beherbergen in ihrer Vielfalt auch viele Insekten.
In der Jubi haben wir einen eigenen Kräutergarten und es lohnt sich nachzuschauen, was die dortigen Pflanzen alles für Superkräfte besitzen. Nicht umsonst klingen die lateinischen Namen wie Zaubersprüche… Also viel Spaß beim Erkennen, Nutzen, Futtern oder einfach nur den Anblick genießen.
Jubi Kräutergarten Rezeptbuch [784 kb]
Schnittlauch
Wer kennt ihn nicht? Steht er doch in fast jeder Küche, um schnell mit der Schere abgeschnitten und über das Gericht gestreut zu werden.
Aussehen: Mehrjährige und winterharte Gewürzpflanze, wird bis 50 cm groß, lauter längliche Stiel ähnliche Blätter
Vorkommen: Die Pflanze kommt mit jedem Wetter zurecht und kommt auf der ganzen Nordhalbkugel vor.
Nutzung: in der Küche z.B. in Eier-, Milchspeisen; Kein herkömmliches Heilkraut
Ernte: grundsätzlich das ganze Jahr, außer bei Frost
Nachtkerze
Die Nachtkerze ist nicht heimisch, sondern wurde im 17. Jahrhundert eingeschleppt. Ihren Namen trägt sie, weil sie in gewisser Weise nachtaktiv ist. Ihre Blüten öffnen sich in der Dämmerung mit einem Knistern. Die Sonnenstrahlung dagegen verpasst ihr auf den gelben Kronblättern eine Art „Sonnenbrand“. Man sieht Striche in dem satten gelb.
Aussehen: bis zu 2m groß; Blüten öffnen sich kurz nach Sonnenuntergang innerhalb weniger Minuten
Vorkommen: ursprünglich Nordamerika, als Neophyt seit 17. Jhd. auch in Europa
Ernte: Wurzeln; Blüten und Blätter vor der Blüte (sonst sehr bitteren Geschmack)
Nutzung: Blätter als Salat, zu Rührei, Bratkartoffeln oder wie Spinat als Gemüse; Nutzung der Samen bei Hautleiden und als Immunstärker
„Ein Pfund (500g) Nachtkerze gibt mehr Kraft als ein Zehntner (ca. 50kg) Ochsenfleisch“ (altes Sprichwort)
Königskerze
Diese königliche Pflanze hat ihre Eigenarten. Die Pflanze ist von dichtem Filz überzogen, sie kann bis zu 3m in die Höhe schießen und ist sowohl geschmacklich als auch als Heilkraut nicht zu missachten.
Aussehen: ährenartige, gelbe Blüten; wolliger und langer Stängel
Vorkommen: bevorzugt sonnige Standorte
Ernte: Juli bis September (Blütezeit)
Nutzung: in Sorbets oder Butter, als Deko, Blüten in Hustentees oder -honig; als Umschlag auf schlecht verheilenden Wunden finden und als Gurgelmittel
Rezept: Kräuterbutter
Petersilie
Ein absoluter Küchenstar, in die Salatsoße, in Kräuterquark oder einfach über fertige Gerichte. Fast jeder Haushalt hat irgendwann schon mal Petersilie genutzt. Was heute noch wenige wissen, verzweifelte Schwangere versuchten früher mit riesigen Mengen an Petersilie ihre Kinder abzutreiben.
Aussehen: an den Rändern gefiederte Blätter (können bei den kultivierten Sorten sowohl krause als auch glatt sein)
Vorkommen: ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeergebiet
Ernte: ganzjährige (wenn Blätter da sind)
Nutzung: in der Küche für Suppen, Salate, Kartoffelspeisen und vieles mehr; gegen Mundgeruch, Menstruationsbeschwerden, unterstützend bei Diabetes
Rezept: Grüne Soße, Kräuterbutter,…
Ringelblume
Man kennt sie als Ringelblumensalbe als „Allheilmittel“. Ihre geringelten Samen erklären auch schnell ihren Namen, die Ringelblume. Mit ihren schönen Blüten ist sie nicht nur ein gutes Heilkraut, sondern auch schön anzusehen.
Pflanzenfamilie: Korbblütler
Aussehen: grünlich-weiße Pfahlwurzeln, länglichen, lanzettlichen und sattgrünen Blätter, orangenen bis gelben Korbblüten
Vorkommen: heute in vielen europäischen Ländern verwildert
Ernte: Juni bis Oktober, Blüten sowie Blätter
Nutzung: bei schlecht heilenden Wunden, Blutergüssen, Pickeln, Sonnenbrand, rissigen Händen, Menstruationsbeschwerden, Brandwunden
Rezept: Ringelblumentee
Rosmarin
Auch Rosmarin fehlt in fast keinem Gewürzschrank, da er auch im getrockneten Zustand sehr aromatisch ist und gut in mediterrane Gerichte passt. Zusätzlich zum guten Geschmack kann Rosmarin aber auch mit seiner heilenden Wirkung dienen.
Interessant ist sein Aussehen, mit den Nadel ähnlichen Blättern erinnert er an einen „Miniweihnachtsbaum“ und ist sehr trocken resistent.
Pflanzenfamilie: Lippenblütler
Aussehen: 1,2 m hohe, immergrüne Pflanze, verholzt mit zunehmendem Altem, nadelig strukturierte Blätter
Vorkommen: mediterranes Kraut (Mittelmeerraum)
Nutzung: als Gewürz von mediterranen Speisen, als Heilpflanze bei Krämpfen, Verdauungsstörungen, Niedrigen Blutdruck, Erschöpfungszuständen und Entzündungen Mittel gegen Gicht und Rheuma (äußerlich)
Ernte: Blätter, Mai bis Oktober (Nur in den sehr kalten Monaten sollte man die Pflanze schonen)
Spitzwegerich
In fast jeder Wiese findet man Spitzwegerich. Dieser lässt sich nicht nur gut in Salate einarbeiten, sondern ist auch ein tolles Heilkraut. Spucke und Spitzwegerich ist das Mittel gegen Mückenstiche, brennende Brennnessel und vieles mehr.
Pflanzenfamilie: Wegerichgewächse
Aussehen: Mehrjährige Heilpflanze, lange Blätter mit Riffelung
Vorkommen: weltweit
Nutzung: Salate, wirkt reizmildernd, hustenlösend, antibakteriell und entzündungshemmend, kühlend nach Stichen, Quetschungen, Hautabschürfungen, Halzschmerzen
TIPP Du hast einen juckenden Mückenstich? Zermalme etwas Spitzwegerich zwischen deinen Fingern und reibe es (mit etwas Spucke) auf den Stich.
Ernte: Mai bis Oktober, benutzt werden die jungen Blätter
Oregano
Neben Basilikum ist Oregano das Pizzagewürz schlecht weg. Man erkennt ihn an vielen kleinen Blättern, dem intensiven Geruch und vielen kleinen
Aussehen: viele kleine, eiförmige Blätter; bis zu 6mm lange, zartrosa Blüten
Vorkommen: verwildert auch bei uns
Ernte: ganzjährig
Nutzung: in der italienischen Küche, kann mitgekocht werden ohne Geschmackseinbußen, Magen- und Darmbeschwerden, Appetitlosigkeit, Pilzbefall (z.B. Candidose), grippale Infekte
Johanniskraut
Johanniskraut kennt man aus vielen Medikamenten bei Depressionen. Das Öl wirkt aber auch entzündungshemmend und hilft bei Wundheilung. Aber aufgepasst, wendet man größere Mengen an, kann es im Kontakt mit Sonnenlicht zu brandähnlichen Hauterkrankung kommen. In kleineren Mengen kann das Öl auch für Salate benutzt werden.
Der Name kommt von dem ungefähren Blütenbeginn, dem Johannes Tag dem 24.Juni.
Aussehen: 30 bis 80 cm große, mehrjährige und winterharte Heilpflanze länglich und leicht oval aus und gegenständig angeordnet. Die etwa 2 bis 4 cm groß wachsenden Johanniskrautblätter enthalten zahlreiche Öldrüsen. Die markanten dunklen Punkte auf den Blättern
Vorkommen: wächst im Halbschatten
Ernte: Blätter, Triebe, Blüte
Nutzung: Blätter zu Gemüsesuppen (nur selten benutzt), wirkt als Antidepressivum und Wundheilmittel, deren Anwendung allerdings die UV-Empfindlichkeit der Haut erhöht
Lavendel
Lavendel fast jede/r wird eine Farbe vor Augen haben, wenn der Name dieses Krauts fällt. Auch geruchlich wird Lavendel in vielen Kosmetika eingesetzt. Zudem besitzt es eine beruhigende Wirkung und die Blüten werden viel in Süßspeisen eingearbeitet.
Aussehen: mehrjähriger Halbstrauch, bis zu 140cm hoch, längliche Blätter, violette Blüten
Vorkommen: klassisch mediterrane Pflanze
Ernte: Mai bis Oktober
Nutzung: in Aromazucker, Kräuteröl, Sorbet, leichtes Beruhigungsmittel
Rezept: Lavendel Kekse, Lavendel-Kuchen
Schafgabe
Im Lateinischen Namen ist dieses Kraut nach dem Sagenhelden Achilles benannt. Dieser soll damit Wunden versorgt haben. Der deutsche Name weist zudem daraufhin, dass dieses Heilkraut nicht nur Menschen, sondern auch den Schafen besonders gut schmeckt.
Aussehen: wechselständig gefiederte Blätter, Blüten in doldenartigen Gebilden angeordenet
Vorkommen: von Nordafrika bis zum Polarkreis und in Amerika
Ernte: Frühling nur die zarten Blätter, ab Blüte alles
Im Lateinischen Namen ist dieses Kraut nach dem Sagenhelden Achilles benannt. Dieser soll damit Wunden versorgt haben. Der deutsche Name weist zudem daraufhin, dass dieses Heilkraut nicht nur Menschen, sondern auch den Schafen besonders gut schmeckt.
Aussehen: wechselständig gefiederte Blätter, Blüten in doldenartigen Gebilden angeordenet
Vorkommen: von Nordafrika bis zum Polarkreis und in Amerika
Ernte: Frühling nur die zarten Blätter, ab Blüte alles
Nutzung: bei Verdauungsstörungen und Koliken eingesetzt, in Salaten, Blüte in Sirup
Beinwell
Wie der Name schon sagt hilft Beinwell bei Knochenbrüchen. Breiumschläge helfen bei Quetschung, sowie Prellung. Aufgrund der Alkaloide, die in größeren Mengen krebserregend sind, wird Beinwell nicht in großen Mengen gegessen.
Aussehen: langer, verzweigter Wurzelstock; mintgrüne bis dunkelgrüne Blätter mit wabenförmiger Musterung, Stiel mit vielen Drüsenhaaren, traubenartige, violette Blüten
Vorkommen: Europa, Nordafrika und Asien
Ernte: kann drei bis fünfmal geerntet werden, ab September können Wurzeln ausgegraben werden
Nutzung: ein wirksames Analgetikum (Schmerzmittel) und wirkt entzündungshemmend und abschwellend, aber auch leberschädigend und krebsauslösend à wird heute aufgrund der enthaltenden Pyrrolizidinalkaloiden kaum noch gegessen
Beinwell als Pflanzenschutzmittel
Gärtner nutzen Beinwellextrakte, um geschwächte oder schädlingsanfällige Pflanzen resistenter gegenüber Blattläusen, Spinnmilben oder Pilzen zu machen und umgehen so Pestizide, Insektizide,
Heißextrakt: Zubereitung wie Tee
Beinwelljauche: etwa 14 Tage lang wird ein Extrakt aus Beinwell gären gelassen
Mazerat (Kaltwasserauszug): Beinwell wird mit Wasser vermischt und etwa einen Tag lang stehen gelassen
Löwenzahn
Fast auf jeder Wiese findet man ihn, den Löwenzahn. Seinen Namen trägt wohl aufgrund der gezagten Blätter und seinen gelb leuchtenden Blüten.
Der Löwenzahn kann komplett von Wurzel bis Blüte gegessen werden. In Kriegszeiten wurde die Wurzel zum Beispiel als Kaffeeersatz genutzt. Aufgrund des Milchsafts schmeckt der Löwenzahn sehr bitter.
Aussehen: gesägte bis gewellte Blätter, Milchsaft in den Stielen (schützt die Pflanze durch die enthaltenden Bitterstoffe vor Wildfraß und schützt gleichzeitig vor Infektionen), gelbe Blütenkörbe (Scheinblüte à mehre Blüten können aussehen wie eine)
Vorkommen: weltweit
Ernte: Mai bis Oktober
Nutzung: Wurzeln (in Krisenzeiten als Kaffeeersatz genutzt), Blätter und Blüten: Sirups und Gelees und Salat, wachstumshemmend bei einigen Krebsarten, harntreibend und gegen Verdauungsbeschwerden, reich an Vitamin C
Sauerampfer
Schon die dunkelrote Färbung an den Blättern ist wie bei vielen anderen Kräutern ein Zeichen für den sauren Geschmack des Sauerampfers. Man kann ihn allerdings in angemessenen Mengen problemlos verzerren. Er schmeckt roh sowie als Spinat ähnliches Gemüse.
Interessant zu wissen, der Sauerampfer ist sehr Durchsetzung stark. Selbst verdaut und zur Gülle verarbeitet, können die samen wieder anwachsen, weshalb sich der Sauerampfer an günstigen Stellen massenhaft ausbreiten kann. Sehr zum Ärger der Landwirte, da so Futter Grässer verdrängt werden.
Aussehen: wurzelt bis zu 1m tief, dunkelgrüne bis dunkelrote Blätter, Blattadern im Fischgrätenmuster,
Vorkommen: heimische Pflanze
Ernte: Mai bis August (später sehr sauer)
Nutzung: Kräuterbutter, Wildkräuter, sehr Vitamin C reich
Rezept: Grüne Soße, Kräuterbutter
Küchenschelle/ Kuhschelle
Bei der Küchenschelle oder Kuhschelle sollten die Alarmglocken ringen. Diese Pflanze ist frisch für Mensch und Kuh giftig. Aber sie steht auch nicht wegen ihrer schönen Blüte im kräutergarten. Im getrockneten Zustand findet diese Pflanze in der Homöopathie Anwendung.
Aussehen: wurzelt bis zu 1m tief, blüht im Frühling mit auffällig blauen Glockenblüten, Laubblätter in einer Blatt Rosette angeordnet, leicht gefiederte und spitz zulaufend Blätter,
Vorkommen: kalkhaltige Böden in Mittel- und Westeuropa
Nutzung: ist stark giftig, im getrockneten Zustand findet sie Anwendung in der Homöopathie
Kapuziner Kresse
Diese sehr schön blühende Pflanze trägt ihren Namen aufgrund der schwer zu erkennender Ähnlichkeit der Mönchskuten mit der Blütenform. Sie ist komplett essbar und kann besonders in Salaten ein schöner Farbakzent sein. Leider ist sie sehr anfällig für Blattläuse.
Aussehen: kletternde und kriechende Pflanze, kreisrunden grünen Blätter, Lotuseffekt (Wasser und Schmutz perlen einfach an ihnen ab), Gelb, Orange oder in rot leuchtenden Blüten
Vorkommen: ursprünglich aus Südamerikanischen Gebirgen
Ernte: Mai bis Oktober
Nutzung: Appetit anregend, bei Darmproblemen, Blasenentzündungen; als Zierpflanze, hoher Vitamin C Gehalt, in der Küche z.B. in Salaten, Suppen
Rezept: Kräutersalat
Frauenmantel
Die Wassertropfen (Guttationstropfen) sollen nach alchemistischen Vorstellungen Zauberkräfte besitzen, sodass aus unedleren Metallen Gold gewonnen werden könnte. Dabei liegt die Stärke dieser Pflanze viel mehr in ihren Heilkräften: Die bekannte Frauenheilpflanze hilft bei Frauenleiden, Darm- sowie Magenschmerzen.
Aber auch in der Küche findet der Frauenmantel vielfältig Anwendung in Suppen oder Salaten.
Aussehen: Besonderheit sind die vielen Guttationstropfen, die sich in den großen ründlichen, teils nierenförmigen und gelappten Blättern sammeln
Vorkommen: sonnigen Standorten, Europa und Asien
Ernte: Blütezeit
Nutzung: Zutat für Eier- und Gemüsespeisen, Blüten als essbare Deko in Salaten, Wildkräutersalate/ Wildkräutersuppen, hilft bei Menstruationsbeschwerden, Magen- sowie Darmschmerzen
Rezept: Kräutersalat
Kerbel
Dieses Küchenkraut stammt ursprünglich aus Osteuropa und wächst dort bis in hohe Gebirgslagen. Schon in der Antike zum Würzen genutzt. Er passt zu Saucen, Salaten, Fisch- sowie Hühnchen Gerichten und ist nach den stark eingekerbte Blätter benannt.
Aussehen: flache braune Wurzeln, Blätter sehen Farnblättern ähnlich (viel kleiner), weiße in Dolden stehende Blüten
Vorkommen: Osteuropa, Süddeutschland
Ernte: Mai bis Oktober
Nutzung: Saucen, Salate, Fischgerichte
Thymian
Der Name „Thymian“ kommt aus dem griechischen und bedeutet „Kraft“. Tatsächlich besitzt Thymian wahre Superkräfte. Er kann als Hustenmittel, gegen Viren, Bakterien und Infektionskeime oder auch krampflösend eingesetzt werden. Aber nicht nur das auch geschmacklich macht Thymian was her und wirkt zudem Appetit anregend.
Pflanzenfamilie: Lippenblütler
Aussehen: auffällige gedrungene Blätter und Blüten am Ende der Triebe bis zu 50cm hoch
Vorkommen: ursprünglich Mittelmeerraum
Nutzung: Blüten und Blätter zum Würzen, Verdauungsfördernd, entzündungshemmend und krampflösend, bei Bronchitis, Husten, Heiserkeit, Zahnfleischentzündung
Ernte: am besten kurz vor der Blüte ernten (Höchster Öl Gehalt), schöne/warme Tage
Dost
Der Dost galt als „weißmagische Pflanze“, die besonders dem Gegenzauber dient. Er besitzt einen stark aromatische Geruch und wird ähnlich wie Oregano verwendet.
Aussehen: kleine leicht silbrige, immergrüne Blätter, rosa Lippenblüten
Vorkommen: wächst am liebsten im Halbschatten
Ernte: Blüten und Blätter, am besten während der Blüte
Nutzung: in der südeuropäischen Küche, gegen Appetitlosigkeit, Ekzeme, …
Majoran
Das stark riechend Kraut wird zum Würzen, als Heilpflanze, aber auch als Duftmittel eingesetzt. Verwendet werden die kleinen, ründlichen Blätter. Majoran regt das Schwitzen an und treibt Giftstoffe aus dem Körper.
Aussehen: kleine, leicht klebrige Blätter; bräunliche Stängel, weiß bis zartrosa Blüten
Vorkommen: ursprünglich aus den Mittelmeergebieten Anatoliens
Ernte: am besten vor der Blüte
Nutzung: in Kartoffelgerichten, deftigen Eintöpfen, allgemeine Verdauungsbeschwerden, Wundheilung, Zahnfleischbluten, Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut
Bergbohnenkraut
Das Bergbohnenkraut erklärt zwei wichtige Eigenschaften von sich schon in seinem Namen, es wächst bis in hohe Lagen und wird vor allem zum Würzen von Bohnen- sowie Linsengerichten eingestzt.
Aussehen: Stängel teilweise verholzt, kleine schmal-lanzettlichen, etwas ledrige Blätter, Blattrand behaart, Teilblütenstände mit bis zu 7 Blüten, Blüten weiß, rosa oder violett, kleine Teilfrüchte
Vorkommen: hauptsächlich Südeuropa, Balkan
Ernte: ganzes Jahr
Nutzung: in Eintöpfen und Bohnengerichten
Borretsch
Auch der Borretsch macht vom Aussehen etwas her mit seinen schönen blauen Blüten. Auch er ist eine sehr durchsetzungsstarke Pflanze. Essbar sind die Blüten sowie die Blätter, er schmeckt gut in Eierspeisen sowie in Salaten, zum Beispiel im Gurkensalat.
Aussehen: einjährige krautige Pflanze, Wuchshöhen zwischen 50 und 90 cm, haarig bis rau, bei größeren erwachsenen leicht stacheligen, sattgrünen, fleischigen und eher ovalen Blättern, verströmt einen leichten Geruch nach Gurken
Vorkommen: im Mittelalter nach Europa eingeschleppt, heute auch auf Nährstoffreichen Wiesen
Ernte: Mai bis Oktober
Nutzung: Zutat für Eier- und Gemüsespeisen, Blüten als essbare Deko in Salaten
Minze
Wer kennt sie nicht die Minze. Von ihr gibt es die verschiedensten Züchtungen, die teilweise sehr absurd klingen wie zum Beispiel Schokominze. Sie hilft bei Schwellungen, bei Schmerzen jeder Form und bei Mundgeruch natürlich auch. Geschmacklich ist sie auch sehr vielfältig und kann dementsprechend unterschiedlich genutzt werden.
Sie gilt als Bote von Freundschaft und Liebe.
Aussehen: meist grün, aber auch fast weiß oder sehr dunkele, längliche, Blätter mit leicht gezacktem Rand, glatte, wenig behaarte Stiele
Vorkommen: in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel und teilweise auf der Südhalbkugel
Ernte: Frühjahr bis zum ersten Frost
Nutzung: in der Küche oft für süße Gerichte, hilft bei Kopfschmerzen, Übelkeit und Atemwegserkrankungen
Garten Salbei
Salbei ist ein seit der Antike genutztes Heilkraut. Er wurde zum Beispiel bei Schlangenbissen eingesetzt. Dort wo er gut wächst, solle Reichtum und eine starke Frau herrschen. Heute wird er besonders bei fettigen Speisen benutzt, da er verdauungsfördernd wirkt.
Pflanzenfamilie: Lippenblütler
Aussehen: 30 bis 60 cm groß
Vorkommen: mehrjährig und winterhart, bevorzugt sonnige Plätze
Nutzung: Tee-, Heil- und Gewürzpflanze, hemmt Entzündungen im Mund- und Rachenraum (Tee gurgeln, spülen) und die Schweißbildung, Gewürz für Öle, Eintöpfe, Saucen, Butter, Menstruationsbeschwerden
Für Stillende ist die starke Hemmung der Muttermilchherstellung des Salbeis interessant.
Ernte: Mai bis Ende August
Nutzung: passt zu Nudeln oder Gnocchi, Käsesoßen; Erkältungsbeschwerden, Entzündungen des Mund- und Rachenraums sowie gegen krankhaftes Schwitzen
Rezept: Eistee mit Salbei, Salbeibutter (siehe Kräuterbutter machen Video)
Gewürzfenchel
Der Gewürz Fenchel erinnert an den normalen Fenchel, bildet aber keine große Knolle. Er wird zum Würzen und seine Samen bei Magen-Darm-Problemen genutzt.
Aussehen: bis zu 1,5 m groß, feingefiederte Blätter, gelbe, in Doppeldolden wachsende Blüten, gelb-weißliche Wurzeln
Vorkommen: vor allem in südosteuropäischen Ländern
Ernte: Blättchen und Blüten
Nutzung: Magen-Darm-Problemen (zerstoßene Samen als Tee), Fenchelsamen zum würzen
Rezept: z.B. Kräutersalz
Pimpinelle
Die Pimpinelle wird auch kleiner Wiesenknopf genannt. Sie Schmeckt leicht nussig und kann in Salaten verwendet werden.
Aussehen: tiefreichende, rot- bis dunkelbraune, seitlich weit verzweigen Pfahlwurzeln; paarweise am Steil angeordnete Blätter; Blätter haben eine gefiederte und am Rand angesägte Form, runde Blütenköpfe mit Geschlechter getrennten Blüten (oben rosarote, weibliche; in der Mitte zwittrige und unten männliche Blüten)
Vorkommen: heimische Pflanze, mag trockene Böden, Pionierpflanze
Ernte: Mai bis September
Nutzung: Salaten, Quarkaufstrichen, regt den Stoffwechsel an
Rezept: Grüne Soße