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Was Apfeltiramisu mit Klimaschutz zu tun hat - Lebensmittelabfallvermeidung in der Jubi

Als Jugendbildungsstätte der JDAV haben wir uns der Nachhaltigkeit verpflichtet. Daher sind vor allem Umwelt- und Klimaschutz wichtige Themen für uns. Dazu zählt ein bewusster Umgang mit den natürlichen Ressourcen, wie unseren Lebensmitteln.

Laut einer Studie des WWF landen jährlich weltweit 40 % der produzierten Lebensmittel im Abfall.

Die Jubi hat sich schon immer einem sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln verpflichtet und ist Bündnispartner des Netzwerkes MARLENE, dessen Ziel die Reduzierung von Lebensmittelabfall durch Netzwerk- und Bildungsarbeit in den beiden Regionen Allgäu und Tirol ist. Bereits im Frühjahr 2021 brachte unsere stellvertretende Hauswirtschaftsleitung Bärbel Witt die Erfahrungen der Jubi mit einem Best Practice – Vortrag zum Thema Lebensmittelabfallvermeidung beim 3. MARLENE – Netzwerktreffen ein.

Anlässlich der Aktionswoche „Gemeinsam Lebensmittel retten“ vom 27.09. bis zum 03.10.2021 des Projektes MARLENE wollen wir euch informieren, was wir in der Jubi bereits umsetzen, um die Lebensmittelverschwendung so weit wie möglich zu reduzieren.

 

Unsere Essensphilosophie

Als Jugendbildungsstätte betrachten wir Ernährung als ein zentrales Bildungsthema. Somit ist es uns ein wichtiges Anliegen, unseren Gästen unsere Essensphilosophie transparent zu machen.

 

In unserem Speisesaal hängt ein Plakat, das unsere Zielvision aufzeigt: Bis 2023 soll die gesamte Verpflegung der Jubi nachhaltig organisiert und sämtliche Lebensmittel so klimafreundlich, saisonal, regional und ökologisch wie möglich sein. Bei Produkten von weit her, wie Kaffee oder Schokolade ist es uns wichtig, dass sie aus fairem Handel stammen. Außerdem versuchen wir möglichst wenig Verpackungsmüll (Plastik) zu erzeugen. Zurzeit befindet sich die Jubi in einem umfassenden Umstellungsprozess auf dem Weg zu diesen Zielen. Ein großer Schritt für uns, dass die Verpflegung in der Jubi seit Januar 2022 100% vegetarisch ist.

 

Ernährung als Bildungsthema bedeutet für uns auch, dass wir über einen sorgsamen und wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln informieren und einen Bezug zu einzelnen Lebensmitteln herstellen, indem wir beispielsweise mit einigen unserer Kurse Wildkräuter sammeln und daraus selbst Kräutersalz herstellen, gemeinsam im Freien mit natürlichen Zutaten kochen oder einen Bauernhof oder eine Alpe besuchen.

 

Nachhaltige Buffetgestaltung

Das Buffet, an dem sich unsere Gäste bedienen können, stellt eine große Herausforderung und zugleich eine wichtige Stellschraube dar. Buffets laden oftmals dazu ein, sich mehr auf den Teller zu laden, als gegessen wird. Wir versuchen, die Mengen klein zu halten und dennoch den Gästen das Gefühl zu vermitteln, dass genügend Essen vorhanden ist, indem wir das Buffet liebevoll anrichten. Bei Bedarf füllen wir das Buffet gerne nach.

Auch setzen wir Anreize, nach gesunden Lebensmitteln zu greifen, indem beispielsweise unser Salat-Buffet vorne angerichtet ist.

 

Die Lebensmittelabfallvermeidung beginnt schon mit der Essensplanung

Mit einer sorgsamen Planung können wir dazu beitragen, dass weniger Lebensmittel verschwendet werden. Wir planen unsere Bestellungen genau, greifen auf Erfahrungswerte zurück und überprüfen kritisch „Lockangebote“, wie zum Beispiel Mengenrabatte. Neue Gerichte werden schrittweise eingeführt, um zu schauen, wie diese bei unseren Gästen ankommen. Zu einer guten Planung gehört auch: Kühlketten beachten, Schulung der Mitarbeiter*innen, Mindesthaltbarkeitsdatum ≠ Ablaufdatum und das Fifo-Prinzip: „First in, First out“.

 

Flexibilität und Kreativität sind in der Küche gefragt

Wir versuchen, in der Verwendung der Lebensmittel so flexibel wie möglich zu sein. Wenn wir Lebensmittel haben, die nur noch kurz haltbar sind, ändern wir unsere Speisepläne und überlegen uns kreative Gerichte, um sie zu verarbeiten, bevor sie schlecht werden.
Überschüsse kommen bei uns nicht in die Tonne, sondern werden weiterverarbeitet. So entstehen beispielsweise aus Gemüseüberschüssen leckere Saucen oder wir zaubern aus übrig gebliebenen Äpfeln ein leckeres Apfel-Tiramisu. Der Kreativität und neuen Kreationen sind dabei keine Grenzen gesetzt.